Katalog der Wandmalereien in den Kirchen und Kapellen Baden-Württemberg’s von der ottonischen Zeit bis zur Renaissance
von Dipl.-Ing. Klaus Klünder und Christa Regina Klünder

I:

Immendingen

Ingersheim

 

Ingelfingen

Isny

 

 

Immendingen (Kreis Tuttlingen),
Katholische Pfarrkirche St.Petrus und Paulus

Die heutige St. Peter und PaulKirche hat eine Vorgängerin aus dem 13. Jahrhundert, von der noch der massive Chorturm erhalten ist. Die Turmhalle mit Netzgewölbe diente als Chor, bis 1788 die alte Kirche abgerissen wurde. Die neue Kirche mit eingezogenem Chor wurde 1791 geweiht.

Die Turmhalle besitzt Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Diese sind so schlecht erhalten, daß man nicht mehr sagen kann, was sie darstellten.

Literatur:

Archäologie, Kunst und Landschaft im Landkreis Tuttlingen“, Herausgeber Landkreis Tuttlingen, Sigmaringen 1988, Seiten 125 und 126.

Emil Lacroix und Heinrich Niester, „Kunstwanderungen in Baden“, Stuttgart 1959, Seite 85.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 231.

Zurück zur Übersicht

 

 

Ingelfingen (Hohenlohekreis),
Evangelische Pfarrkirche (St. Nikolaus)

Der romanische Turm der evangelischen Pfarrkirche war Teil einer Vorgängerin vom Ende des 13. Jahrhunderts. Sie wurde Ende des 15. Jahrhunderts abgerissen. Der Neubau eines flachgedeckten Schiffes und eines netzgewölbten spätgotischen Chores mit Maßwerkfenstern und 3/8-Schluß entstand in den Jahren 1490 bis 1502. Der Turm steht zwischen Chor und Schiff und schnürt beide scheinbar von einander ab.

Von den früher umfassenden Wandmalereien zeugen Farbspuren an den Wänden. 1977 wurde ein überlebensgroßer Christophorus vom Anfang des 16. Jahrhunderts an der Südwand des Langhauses freigelegt. Weiter ist an der Langhaus-Nordwand beim Kanzelaufgang aus dem Anfang der 17. Jahrhunderts der heilige Urban mit Kreuzstab und Weinrebe dargestellt. Schließlich wurde die Wandmalerei einer Kreuzigungsdarstellung, dazu ein Engel mit der Monstranz und einer gemalten Predella an der Ostwand nördlich des Turm freigelegt. Sie wird als Hintergrund eines Altars aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts eingeordnet.

Literatur:

Georg Himmelheber, „Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Oberamts Künzelsau“, Stuttgart 1962, Seite 168.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg I, Berlin, München 1993, Seiten 382 und 383.

P. Morand, „Bilder der Bibel“, Selbstverlag, Bad Mergentheim 1980, Seite 186.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 232.

Zurück zur Übersicht

 

 

Ingersheim (Gemeinde Crailsheim, Kreis Schwäbisch Hall),
Evangelische Kirche St. Matthäus

Ingersheim ist Teil der Stadt Crailsheim. Die Kirche war ursprünglich unter dem Patrozinium der Heiligen Sixtus und Wolfgang. Erst 1961 wurde sie dem Apostel Matthäus geweiht. Die erste Nennung der Kirche ist für 1482 bekannt. Sie dürfte mit der 1450 bis 1480 errichteten Kirche identisch sein. Als die Kirche in den Jahren 1961/1962 ein neues Langhaus erhielt und renoviert wurde, blieb der alte Chorturm mit seinem Kreuzrippengewölbe stehen. Bei diesen Arbeiten wurden im Chorturm spätgotische Wandmalereien freige legt. Die ältesten stammen aus der Zeit um 1500: eine Pieta und an der Gewölbedecke die Evangelisten symbole. Der Adler des Evangelisten Johannes, der geflügelte Stier des Lukas, der Löwe des Markus und seltsamerweise für den Patron der Kirche Matthäus eine schwach erkennbare Blume. Die Gemälde tragen jeweils den Namen des Evangelisten. Vermutlich in der Zeit um 1607 entstanden an den Chorwänden die Evangelisten selbst  mit ihren Symbolen: An der Nordwand Matthäus mit den Spuren eines Engelsflügels, an der Ostwand Markus mit dem Löwen. Danach folgt ein fast verblichenes Gemälde, das mit dem Namen Johannes versehen ist; vermutlich der Täufer, denn auf der Südwand folgt Johannes der Evangelist mit dem Adler. Neben ihm, ebenfalls an der Südwand, steht Lukas mit dem Stier.

Literatur:

„Der Kreis Schwäbisch Hall“, Herausgeber Roland Biser, Stuttgart und Aalen 1987, Seite 189.

Manfred Akermann u.a., „Kunst, Kultur und Museen im Kreis Schwäbisch Hall“, Stuttgart 1991, Seite 164.

Zurück zur Übersicht

 

 

Isny (Kreis Ravensburg),
Evangelische Pfarrkirche (St.Nikolaus)

Die alte Nikolauskirche ist die Kirche der Protestanten in der ehemals freien Reichsstadt Isny. Nach einem Brand von 1284 wurde sie 1288 neu geweiht. Der Chor wurde 1508 fertiggestellt. Im Jahre 1631 brannte die Kirche abermals ab. 1644 war sie wieder aufgebaut. Die heutige Kirche ist eine dreischiffige, flachgedeckte Pfeilerbasilika. Um 1460 wurde auf die bestehende, sich östlich an den romanischen Nordturm anlehnende Sakristei eine Bibliothek mit Kreuzrippengewölbe aufgesetzt. Zur gleichen Zeit wurde sie ausgemalt.

Auf der Gewölbedecke sind im grün in grün gemalten Rankenwerk des spätgotischen Lebensbaumes Medaillons mit den vier Evangelistensymbolen und Büsten der vier großen Kirchenväter zu sehen. Weiter sind in den Fensterlaibungen, auch in grünem Ton, Büsten Christi und Mariä sowie Ranken gemalt. Während Michler auf die ergänzende Bemalung der unberührten Bildnisse im Jahre 1975 hinweist, schreiben die Bearbeiter der „Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Wangen“ von starker Übermalung. In der Sakristei sind an der Nordwand als Büsten der Gekreuzigte mit Maria und dem Evangelisten Johannes, gleichfalls aus der Zeit um 1460, dargestellt.

Literatur:

„Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Wangen“, Bearbeiter Adolf Schahl u.a., Stuttgart 1954, Seite 142.

Jürgen Michler, „Gotische Wandmalerei am Bodensee“, Friedrichshafen 1992, Seiten 118/119 und 172.

Bruno Kadauke, „Wandmalerei der Gotik im südöstlichen Baden-Württemberg“, Reutlingen 1991, Seite 177.

Georg Dehio, „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler“, Band Baden-Württemberg, Berlin, München 1964, Seite 233.

„Reclams Kunstführer“, Band Baden-Württemberg, Stuttgart 1979, Seite 294.

Alfons Kasper, Kunstwanderung im Nord-Allgäu“, Schussenried 1966, Seiten 53 und 54.

Hubert Krins in „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, Heft Januar - März 1975, „Restaurierung der Bibliothek in der Nikolaikirche zu Isny“.

Zurück zur Übersicht

 


Startseite ●  Einleitung ●  Kirchen ●  Biographie ●  Literatur ●  Kontakt ●  Impressum

© Sämtliche Inhalte dieser Seiten sind urheberrechtlich geschützt!